Professor Y. M. Dennis Lo

Den diesjährigen Preis „Biochemische Analytik“ erhält mit Professor Dennis Lo aus Hong Kong wiederum ein vielfältig ausgezeichneter Forscher auf dem Gebiet der molekularen Genetik und genetischen Laboratoriumsdiagnostik.

Dennis Lo wurde 1963 in Hong Kong geboren. Sein Vater war Arzt und seine Mutter unterrichtete Musik. Sein Medizinstudium absolvierte er in Cambridge und Oxford. In Oxford promovierte er als Medical Doctor und Doctor of Philosophy. Er lehrte anschließend Klinische Biochemie in Oxford und war Konsiliararzt für Chemische Pathologie. 1997 kehrte er nach Hong Kong zurück und entdeckte noch in diesem Jahr das Vorkommen von fetaler DNA im mütterlichen Blutplasma.

Professor Dennis Lo ist an der Chinesischen Universität von Hong Kong Direktor des Li Ka Shing Instituts für Gesundheitswissenschaften, er hat eine Professur für Medizin und ist Forschungsdekan der medizinischen Fakultät.

Die Entdeckung von Tumor-DNA im Blutplasma inspirierte ihn nach fetaler DNA im mütterlichen Blut zu suchen. 1997 beschrieb er seinen Erfolg dann so: Er habe den Automotor woanders als unter der Haube gefunden. Wie bereits gesagt publizierte er 1997 den erfolgreichen Nachweis von fetaler DNA im mütterlichen Blutplasma. Anschließend gelang ihm mit Sequenzierungs-basierten Techniken die Geschlechtsbestimmung des Fetus und der frühzeitige Nachweis des Down-Syndroms. Letztlich konnte er mit seiner Forschungsgruppe eine genomweite genetische Kartierung des fetalen Genoms aus dem mütterlichen Blut erstellen. Aktuell beschäftigt er sich mit den Themen Liquid Biopsy und dem Screening nach verschiedensten Tumorarten.

Dennis Lo erhielt bereits verschiedene hochkarätige Preise, er gehört zu den Top 0.1% der wissenschaftlichen Autoren auf seinem Forschungsgebiet und er wurde in renommierte Akademien (Royal Society, Amerikanische Akademie der Wissenschaften, Hong Kong Akademie der Wissenschaften) aufgenommen.

Ganz aktuelle Publikationen von Professor Dennis Lo beschäftigen sich mit dem Nachweis zirkulärer RNA als Biomarker im Urin und der Bedeutung hepatischer zellfreier Nukleinsäuren im Blutplasma.